Mai 13

Grüner Markt mit Gabelmann

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Grüner Markt mit Gabelmann

Als Grüner Markt bezeichnet ist dieser Ort in Bamberg zu jeder Jahreszeit ein beliebter Treffpunkt. Ob im Sommer während man das Markttreiben, das die Bamberger mit Obst und Gemüse versorgt, beobachten kann oder zur Vorweihnachtszeit, wenn kleine Glühweinstände zum Aufwärmen einladen, hier herrscht stets reges Treiben. Hier finden sich Kaufhäuser, die zum Schlendern einladen, die Martinskirche sowie schöne Cafés und Restaurants, die für Ihr leibliches Wohl sorgen.

Ein Blickfang des grünen Marktes ist der bekannteste Brunnen Bambergs mit dem berühmten „Gobelmoo“, was hochdeutsch Gabelmann heißt. Bezeichnet wird damit die römische Statue inmitten des Brunnens, welche aufrecht steht und einen Dreizack in der linken Hand hält. Der Dreizack oder auch die Gabel, gab der Statue ihren schönen fränkischen Namen. Hinter dem Gabelmann versteckt sich Neptun oder sein aus der griechischen Mythologie stammendes Vorbild Poseidon. Neptun war der Sohn des Gottes Saturn und der Bruder der Götter Jupiter und Pluto. Er ist der Gott des Meeres, der fließenden Gewässer, Quellen und des Wetters. Seinem Dreizack oder auch Tridenten sollen der Mythologie nach Wellen und Flut gehorchen, Neptun bestimmte damit ob die Wogen erregt oder geglättet waren. Um den Gabelmann herum bieten Steine eine Sitzgelegenheit, die gerne wahrgenommen wird, beispielsweise um Eis zu essen und dabei dem Alltag etwas zu entfliehen. Sehr gerne wird dieser Treffpunkt von der Jugend der Stadt genutzt.

Der Brunnen wurde bereits 1337 errichtet, erst jedoch 1566 bekam er eine Statue. Damals zierte den Brunnen eine Figur des heiligen Georgs. Er war der damalige Stadtritter. Doch der Brunnen wurde häufig erneuert und machte die Wasserversorgung nicht einfach. Die Bildhauerei des heutigen Brunnens sowie der Statue übernahm Caspar Metzner. Ab 1697 wurde der Brunnen stets renoviert, das letzte Mal im Jahre 1972.

In dem Sockel der Statue befindet sich eine Einschrift, die häufig übersehen wird. Dort ist die Abfolge: L.F.D.G.S.S.M.A.S.R.I.P.G.A.E.E.E.B. 1698, eingestanzt, die für die lateinische Inschrift: Lotharius Franciscus Dei Gratia Sanctae Sedis Moguntinae Archiepiscopus Sacri Romani Imperii Per Germaniam Archicancellarius Et Elector Episcopus Bambergensis 1698, steht. Die Übersetzung lautet: „Lothar Franz, von Gottes Gnade Erzbischof des heiligen Sitzes von Mainz, Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Kurfürst, Bischof von Bamberg“. Der Kurfürst Lothar Franz hatte 1697 die Erneuerung des Brunnes in Auftrag gegeben.

Der damalige Stadtbaumeister konnte sich auch noch mit einer Inschrift verewigen. Jedoch sind davon nur noch Fragmente erhalten und lesbar: „Durch den… en Regnitz Fluß ist dießer… Bronnen… nach schwerer mühe und arbeit glücklich daherein geleit von Johann Christoph Bissing Stadtbaum hier gering…“. Daraus lässt sich erkennen, dass der Bau der Wasserleitung zum Brunnen durch die Regnitz führte und dem Stadtbaumeister Johann Christoph Bissing einige Probleme machte.

Während dem Krieg 1945 musste der Gabelmannbrunnen einiges einstecken, doch er blieb erhalten auch wenn er erst 1954 gänzlich von den Einwirkungen befreit war. Das Brunnengitter musste wiederhergestellt und die Splitternarben beseitigt werden. Die „alte Maut“, eines der schönsten Renaissancebauten der Stadt, hatte weniger Glück. Nach dem Luftangriff  am 22. Februar 1945 blieb nur eine Ruine von ihr übrig, die später beseitigt und durch einen Neubau ersetzt wurde.

Als Neu-Bamberger erfährt man am meisten über die Einheimischen sobald man sich auf dem Grünen Markt aufhält. Hier ist auch der beste Platz um den schönen fränkischen Dialekt zu bewundern und vielleicht sogar die ersten eigenen Dialekt-Schritte zu gehen.


In der Fußgängerzone prägt die Fassade der Martinskirche das Stadtbild.

Der Neptunsbrunnen „Goblmoo“ ist Treffpunkt für Jung und Alt.


Fotos vom Grünen Markt mit Gabelmann